Steckerleiste
Steckerleiste mit Schalter

Richtig Strom sparen

Die Ruhr-Universität hat den Energieverbrauch einer Kleinstadt, der durch Ausbau erfahrungsgemäß jedes Jahr weiter ansteigt. Derzeit ist es zumindest gelungen, dieses Wachstum zu drosseln – durch zentrale Maßnahmen und energiesparendes Verhalten aller RUB-Mitglieder.

Wer reguliert was?

Die technischen Dezernate überprüfen fortwährend Infrastrukturen und Gebäude der Ruhr-Universität auf Einsparpotenziale und nehmen entsprechende Anpassungen vor.

Das Dezernat für Gebäudemanagement und -betrieb reguliert etwa die Beleuchtung in Vorräumen, Treppenhäusern und anderen öffentlichen Räumen, dies läuft automatisiert ab und richtet sich auch an gesetzlichen Vorgaben, etwa Notbeleuchtung und Mindestlichtstärken für Flure.

In Büros und weiteren Räumlichkeiten ist die Mitarbeit aller Beschäftigten gefragt: Das betrifft einerseits das energiesparende Verhalten im eigenen Arbeitsbereich mit notwendigen Anpassungen, andererseits bitten die technischen Dezernate um Hinweise, wenn etwas nicht so funktioniert wie vorgesehen.

Schreiben Sie ein Ticket, wenn etwas nicht so funktioniert, wie es sollte.

Tägliche Gewohnheiten

12 Energiespar-Tipps auf einen Blick bietet unser PDF zum Download (englische Version > hier), das daran erinnert, die Heizung zum Feierabend zu regulieren, das Licht auszuschalten und den Rechner herunterzufahren.

Übernehmen Sie Verantwortung auch für Flächen, die nicht direkt zum eigenen Verantwortungsbereich gehören. So gilt für Seminar- und Meetingraum, Teeküche und Flur: Heizung herunterdrehen, Fenster schließen, Licht ausschalten.

Beschäftigte finden im Serviceportal weitere Anleitungen für effiziente Energiesparmaßnahmen am Arbeitsplatz und im Arbeitsbereich.

Wer Treppen steigt, statt den Fahrstuhl zu benutzen, spart eine Menge Strom und bleibt fit. Außerdem gelangt man zu Fuß oft schneller ans Ziel, wenn dieses nur wenige Etagen weiter oben oder unten liegt.

Lichtschalter
Beschriftete Lichtschalter

Beleuchtung

Wenn alle Beschäftigten an der Universität nur eine Stunde am Tag unnötige Beleuchtung einsparen, spart das schnell mehrere hundert Tonnen CO2 und der RUB eine Menge Energiekosten. Überprüfen Sie öfter, ob Sie zusätzliches Licht an Ihrem Arbeitsplatz benötigen. Häufig reicht das Tageslicht für die Beleuchtung völlig aus.

Verzichten Sie bei genügend Tageslicht auf künstliches Licht. Nutzen Sie Sonnenschutz richtig und stellen Sie Rollos und Jalousien so ein, dass Blendung vermieden, aber Tageslicht genutzt wird.

Schalten Sie das Licht auch aus, wenn Sie einen Raum nur kurz verlassen. Früher galt die Empfehlung, Leuchtstoffröhren und weitere Beleuchtung nur bei langer Abwesenheit zum Stromsparen auszuschalten. Für moderne Leuchtmittel ist dies nicht mehr zutreffend.

Schalten Sie das Licht auf Verkehrsflächen, in WCs, Veranstaltungs-, Besprechungs- und Abstellräumen aus, wann immer es sinnvoll erscheint. Kontrollieren Sie zum Feierabend, ob das Licht überall gelöscht ist.

Häufige Fragen Beleuchtung

Warum stellt die RUB bei der Beleuchtung nicht auf LED um?

Dies erfolgt derzeit sukzessive durch den Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, von dem die RUB Gebäude anmietet. Dabei werden Leuchtmittel und Leuchte werden zusammen getauscht, um sichtbar wahrnehmbares Flackern zu vermeiden.

In diesen Zuge wird auch der Reflektionswinkel angepasst.

Ließe sich da nicht viel Energie sparen, wenn die Beleuchtung einfach generell reduziert würde?

Das Thema Beleuchtung ist komplex: Zunächst einmal gibt es Vorschriften, die eine gewisse Beleuchtungsstärke etwa auf Wegen oder in Fluren notwendig machen. Gleichzeitig ist die Steuerung nicht besonderes detailliert, in manchen Fällen kann nur das ganze Gebäude angesteuert werden. Wenn es dann an einer Stelle zu dunkel ist, muss das Licht in dem gesamten Bereich oder Gebäude an bleiben.

Um neue Systeme zu installieren, fehlt es in älteren Gebäuden häufig an der Infrastruktur, es müssten zunächst Verkabelungen erneuert oder nachinstalliert werden – und bei allen Maßnahmen müssen ungünstige Einbauorte, der Brandschutz sowie Abstimmungen mit den Eigentümern der Gebäude berücksichtigt werden.

Dazu kommt: Die Beleuchtung macht nur einen kleinen Teil des Gesamtenergieverbrauchs innerhalb eines Gebäudes aus, häufig weniger als 3 %. Das priorisiert das Thema natürlich nicht nach oben. Dennoch prüfen die technischen Dezernate weitere Maßnahmen, um auch hier Einsparungen erzielen zu können.

Warum sind in Fluren und Treppenhäusern zusätzlich zu der Notbeleuchtung zum Teil weitere Leuchtstoffröhren an?

In manchen Gebäuden kann die Beleuchtung nur pro Gebäudehälfte angepasst werden, aber nicht für jeden Flur einzeln. Dort sind dann innenliegende Flure ohne Außenlicht dunkler als Flure mit Außenfenstern, müssen aber dennoch eine gesetzlich vorgegebene Mindestbeleuchtung erreichen. Flure mit zusätzlichem Tageslicht können dadurch unverhältnismäßig hell erscheinen.

Was würde es bringen, das Licht in allen Gängen und Fluren auf Bewegungsmelder umzustellen?

Der Energieverbrauch von Beleuchtung innerhalb eines Gebäudes macht nur einen kleinen Bruchteil des Gesamtenergieverbrauchs aus, häufig weniger als 3 %. Trotzdem prüfen wir Maßnahmen, um auch hier Einsparungen erzielen zu können – jede eingesparte kWh zählt!

Bereiche, in denen ausreichend Tageslicht vorhanden ist, sollten tagsüber in der Regel nicht beleuchtet sein. Nachts bieten Bewegungsmelder kein weiteres Einsparpotential, da von 20 bis 8 Uhr (im Winter bis 6.30 Uhr) ausschließlich Sicherheitsbeleuchtung eingeschaltet ist. In dieser Zeit ist eine weitere Reduzierung nicht möglich.

Innenliegende Flure und Gänge könnten mit Bewegungsmeldern sicherlich energiesparsamer betrieben werden, In welchen Bereichen eine Nachrüstung im Vergleich zum eingesparten Strom wirtschaftlich sinnvoll ist, wird sukzessive geprüft.

Die Installation ist oft sehr aufwändig: In älteren Gebäuden fehlt es häufig an der Infrastruktur, in vielen Bereichen müssten zunächst Verkabelungen erneuert oder nachinstalliert werden. Bei allen Maßnahmen müssen ungünstige Einbauorte, der Brandschutz sowie Abstimmungen mit den Eigentümern der Gebäude berücksichtigt werden, die von dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW nur angemietet sind.

Könnte nicht der Wachdienst bei seinen abendlichen Runden Licht in den Fluren abschalten?

Nein, das geht zum einen nicht, weil Flure keine Lichtschalter haben, das Licht wird hier zentral über die Gebäudetechnik gesteuert und nachts in den Notbetrieb geschaltet. Diese Notbeleuchtung muss allerdings rund um die Uhr gegeben sein.

Laptop Energie sparen
Energiesparmodus auf dem Laptopbildschirm

Energiesparmodus: Computer, Bildschirme und andere elektrische Geräte

Entscheiden Sie grundsätzlich in Ihrem Arbeitsbereich, wie Sie mit Ihren Geräten energieeffizient, aber praktikabel arbeiten. Nutzen Sie während der Arbeitszeit den Energiesparmodus Ihrer Arbeitsgeräte.

So gehts: Energiesparmodus bei PC und Laptop

Den Energiesparmodus Ihres PCs oder Laptops (mit Betriebssystem Windows) finden Sie im Startmenü beim Ein-/ Ausschalt-Symbol. Weitere Energiespar-Funktionen finden Sie im Startmenü unter Einstellungen > System > Netzbetrieb und Energiesparen.

Hier können Sie einstellen, dass Ihr Gerät nach gewisser Zeit der Nichtbenutzung automatisch in den Ruhezustand geht und den Bildschirm ausschaltet – auf Tastendruck schaltet sich das Gerät wieder ein.

Gut zu wissen: Computer und Bildschirme

  • Viele Monitore werden mit einer viel zu hohen Helligkeitswert ausgeliefert (80-100%). In der Regel lässt sich ein Monitor ohne ergonomische Einschränkungen auf 50% Helligkeit herunterregeln.
  • Notebooks verbrauchen bis zu 70% weniger Energie als PCs.
  • Flachbildschirme verbrauchen gegenüber herkömmlichen Röhrenmonitoren weniger als die Hälfte an Strom.
  • Bildschirmschoner sparen keinen Strom – schalten Sie ihren Monitor bei Arbeitsunterbrechungen einfach aus.
  • Auch wenn der Rechner mal wegen einer Simulation nicht vom Netz gehen kann: Der Bildschirm wird dabei in der Regel nicht gebraucht.

Besser Ausschalten als Stand-by

Drucker, Scanner, Kopierer und Faxgeräte verbrauchen auch im Stand-by-Modus Strom – und der summiert sich schnell auf mehrere Kilowattstunden.

Trennen Sie wann immer möglich Geräte vom Netz, und ziehen Sie den Stecker auch bei nicht genutzten Ladekabeln. Gewöhnen Sie sich an, alle Geräte zum Feierabend konsequent auszuschalten. Eine abschaltbare Steckerleiste macht das mit einem Handschlag möglich. Geräte, die nicht ständig genutzt werden, sollten nur bei Gebrauch ans Netz gehen.

Wichtig: PC & Co. sollten nicht über die Steckdose abgeschaltet, sondern vorher heruntergefahren werden, sonst drohen Schäden. Auch einige Displays (Plasma, OLED) rekalibrieren sich im Standby. Informieren Sie sich zu Ihren Geräten.

Stromverbrauch in der Forschung

Einsparungen sind in Laboratorien und Werkstätten besonders wichtig, da der Energieverbrauch hier besonders hoch ist. Damit lohnen sich hier energiesparende Arbeitsorganisation und Absprachen besonders.

Viele Wissenschaftler*innen der RUB haben hier bereits Initiative ergriffen und selbst Maßnahmen eingeleitet. Eine Liste mit Anregungen gibt es im Serviceportal für Beschäftigte.

Wichtigster Punkt: Strom ist in der Spitzenlastzeit am teuersten, also an der RUB montags bis freitags von 11 bis 15 Uhr (Mehr Infos dazu unter Verbrauch und Versorgung). Tätigkeiten, die viel Strom verbrauchen, sollten also nach Möglichkeit außerhalb dieser Zeiten eingeplant werden.

Gerade in Labor und Werkstatt gilt auch: Die besten Maßnahmen kennen diejenigen, die hier tagtäglich am Werk sind. Die Task Force Forschung und die technischen Dezernate freuen sich daher über Initiativen und alle Vorschläge, wie man Energie einsparen kann.

Für einen besseren Überblick fragen die Task Force Forschung und die Dekanate energieintensive Geräte ab.

FAQ zum Stromverbrauch

Welche Geräte gehören zu den Großverbrauchern? Geräte mit einer hohen Anschlussleistung oder auch dauerhaft laufende Geräte?

Zu diesem Thema lief eine Abfrage über die Task Force Forschung und die Dekanate. Dabei wurde keine definierte Energiebedarfs-Grenze festgelegt, ab der ein Gerät als Großverbraucher gilt. Großverbraucher werden basierend auf ihrem Energiebedarf definiert, dafür müssen Anschlussleistung und Betriebsdauer gemeinsam betrachtet werden.

Viele neuere RUB-Gebäude haben einen automatischen Sonnenschutz, der oft hoch- und runterfährt. Gäbe es hier nicht Einsparpotential?

Für die Wintermonate wird bei außenliegendem Sonnenschutz (etwa in den Gebäuden ID und Zemos) der Automatikbetrieb ausgestellt, dieser kann in diesem Zeitraum händisch nach oben gefahren werden. In den Sommermonaten werden die Automatiken wieder in Betrieb genommen, damit die Gebäude nicht aufheizen und somit auch mehr gekühlt werden müssen.

Wie viel Strom verbraucht die RUB für die Erzeugung von Kälte?

Allein für die zentrale Kälteerzeugung liegt der Verbrauch bei etwa 5.700.000 kWh Strom im Jahr, das entspricht etwa 7 % des Gesamtstromverbrauchs. Im Sommer liegt dieser Prozentsatz sogar bei bis zu 9 %.

Nicht eingerechnet sind dabei die dezentralen Kälteerzeuger, deren Strombedarf nicht ohne weiteres beziffert werden kann.

Woher kommt der RUB-Strom?

Derzeit werden der RUB Campus sowie verschiedene Außenstellen die RUB von den Stadtwerken Hannover (Enercity AG) mit Strom beliefert. Die Stromlieferung wird als öffentliche Ausschreibung für jeweils mehrere Jahre ausgeschrieben, Enercity beliefert uns bis Ende 2025.

In den vergangenen Jahren hat die RUB bereits Ökostrom bezogen, diese Option ist auch in der neuen Ausschreibung enthalten. Vorbehaltlich künftiger Preissteigerungen beabsichtigt die RUB, weiterhin Ökostrom zu beziehen.

Was zahlt sich mehr aus: Wärme einsparen oder Strom?

Wärme nicht so teuer wie Strom. Insofern bringt Strom immer mehr. Allerdings birgt die Einsparung von Heizenergie das größte Sparpotential.

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